Ein weiterer Grundschulstandort ist unerlässlich

CDU-Fraktion macht auf fehlende schulische Versorgung in Unterliederbach aufmerksam

Im Zusammenhang mit der von Bildungsdezernentin Sylvia Weber angekündigten Eröffnung der neuen Integrierten Gesamtschule (IGS) im Gebäude der Karl-Oppermann-Förderschule in Frankfurt am Main-Unterliederbach macht der örtliche CDU-Stadtverordnete Prof. Dr. Johannes Harsche darauf aufmerksam, dass bei aller Freude über den gefundenen – wohlgemerkt provisorischen – Standort auch die Situation der Grundschulen in diesem Stadtteil nicht aus dem Blick geraten dürfe. „Wir brauchen dringend eine Entlastung der Grundschulen in Unterliederbach. Seit Jahren ist die Eröffnung einer weiteren Grundschule im Gespräch, und es gibt dazu ja bereits konkrete Planungen, diese Schule in der Karl-Oppermann-Schule nach ihrer Sanierung einzurichten. Durch die vorgezogene Gründung der IGS Mitte an jenem Standort wird sich dieses Vorhaben voraussichtlich weiter verzögern“, gibt Harsche zu Bedenken.

Wie der Stadtverordnete mitteilt, leide die Walter-Kolb-Schule mit ihrem Grundschulzweig schon heute unter einer Überbelastung. „Derzeit kommen 90 Schülerinnen und Schüler auf 75 Plätze – Tendenz steigend. Die neuen Wohnbaugebiete am Markomannenweg werden die Situation noch verschärfen. Ähnlich wird es bei der Karl-von-Ibell-Schule sein, die bereits ohne Hinzurechnung von Wohnbaupotentialen im Schulbezirk zum Schuljahr 2021/22 mit 120 neuen Schülerinnen und Schülern bei nur 75 regulär verfügbaren Plätzen aus allen Nähten platzen wird“, erläutert Harsche. Fehlende Schulplätze könnten auch nicht in beliebiger Größenordnung durch Pavillonanlagen kompensiert werden. „Auf dem Schulhof der Karl-von-Ibell-Schule steht bereits eine Containeranlage, und es herrscht trotzdem akute Raumnot. Auch die Robert-Blum-Schule, die mittlerweile 6-zügig läuft, wartet dringend auf einen Erweiterungsbau“, so der Stadtverordnete aus Unterliederbach.
 
Harsche verweist außerdem darauf, dass auch im Hinblick auf die erforderliche Ausweitung der Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern ein weiterer Schulstandort erforderlich sei. „Der Kindertagesstättenentwicklungsplan 2016 nennt eine Versorgungsrate im Hortbereich von 25 Prozent im 4. Jahrgang. Das ist bezogen auf die Nachmittagsbetreuung von Grundschulkindern die drittschlechteste Quote in ganz Frankfurt am Main“, bedauert der Stadtverordnete. Es sei anzuerkennen, dass der Magistrat derzeit eine Ausweitung der Angebote prüfe und die Eltern etwa des Ibella-Clubs ehrenamtlich manche Versorgungslücke schlössen, aber für Harsche steht fest: „Der Magistrat muss dem Grundschulbereich Unterliederbach jetzt bald Priorität geben“. „Nur über eine zeitnahe Eröffnung einer weiteren Grundschule, eine entsprechende Anpassung der Schulbezirksgrenzen und eine Ausweitung der Ganztagsbetreuung ist die schulische Versorgung in Unterliederbach hinreichend für die Zukunft gerüstet“, so der CDU-Stadtverordnete.