Offener Brief der CDU Höchst/Unterliederbach an die Frankfurter Neue Presse

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit großer Enttäuschung haben wir den Artikel „Geschichtsverein kritisiert Ehrung von Roland Koch“, in der Frankfurter Neuen Presse vom 8. November 2017 gelesen, in dem sich die Höchster AG Geschichte und Erinnerung, namentlich Frau Petra Scharf, gegen die Verleihung der Wilhelm-Leuschner Medaille an den ehemaligen Ministerpräsidenten Roland Koch ausspricht.

Der CDU-Stadtbezirksverband Höchst/Unterliederbach ist seit vielen Jahren Mitglied der AG Geschichte und Erinnerung und ihrer Vorgängerorganisation, der Initiative zum Gedenken an den Novemberpogrom 1938. Wir haben uns der AG Geschichte und Erinnerung angeschlossen, da wir als CDU unseren Beitrag dazu leisten wollten, das wichtige Gedenken an die jüdischen Einwohner in Höchst und die Pogromnacht im November 1938 in der Erinnerung wach zu halten. Wir haben und hatten ältere Mitglieder, die selbst noch Zeuge der Verfolgung von Juden in Höchst und des Brandes der Synagoge waren, und sich später der CDU angeschlossen haben, um an einen Neuaufbau Deutschlands basierend auf dem christlichen Menschenbild mitzuarbeiten. Zudem sind wir mit einem Vorstandsmitglied permanent in die Arbeit der AG Geschichte und Erinnerung eingebunden und an deren Veranstaltungen nehmen regelmäßig zahlreiche unserer Mitglieder teil.

Umso mehr sind wir nun enttäuscht, dass die AG Geschichte und Erinnerung eine mit den Mitgliedsorganisationen nicht abgestimmte Erklärung abgeben hat, die aus unserer Sicht politisch motiviert ist und nichts mit der eigentlichen Zielsetzung der AG zu tun hat. Wir haben die Gedenkveranstaltungen immer als über allen parteiinteressen stehende Veranstaltungen gesehen, bei denen wir wie viele andere Bürgerinnen und Bürger mit dabei sein und unsere Solidarität ausdrücken wollten, ohne dabei etwa auf eine Parteizugehörigkeit zu achten.

Aus diesem Grund werden wir, trotz der jetzt erfolgten Enttäuschung, auch weiterhin in der AG Geschichte und Erinnerung mitarbeiten und unseren Beitrag dazu leisten, dass die Verfolgung der jüdischen Bürger in Höchst und die Pogromnacht nicht vergessen werden.

Mit freundlichen Grüßen

CDU Höchst/Unterliederbach

Hans-Peter Burggraf, Vorsitzender

Hans-Georg von Freyberg, Stellvertretender Vorsitzender